Mikromomente im Recruiting

Talentwunder: Mikromomente im Recruiting

Mikromomente im Recruiting: Wie kleine Gesten große Auswirkungen haben

Sie sind immer öfter erfolgsentscheidend: Mikromomente im Recruiting. Sie sind die kleinen, oft unauffälligen Interaktionen, die während des gesamten Recruiting-Prozesses stattfinden und stark zu einer positiven Candidate Experience beitragen. Mikromomente helfen dabei, dem gefürchteten Ghosting vorzubeugen, sie schützen vor Unverbindlichkeit im Recruitingprozess und sie helfen Kandidat:innen durch lange Bewerbungsprozesse, wenn diese sich nicht vermeiden lassen.

Was sind denn Mikromomente?

Mikromomente sind kurze, bedeutungsvolle Interaktionen oder Erlebnisse, die während einer Interaktion – sei es im Kundenservice oder im Recruiting – auftreten. Diese Momente sind entscheidend, weil sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen können, auch wenn sie nur einen kurzen Zeitraum in Anspruch nehmen. Sie können verschiedene Formen annehmen: von einer schnellen E-Mail-Antwort über eine kurze Textnachricht bis hin zu einem gemeinsamen Essen. Mikromomente sind oft die kleinen Dinge, die den Unterschied zwischen einer positiven und einer negativen Erfahrung ausmachen.

Wozu Mikromomente im Recruiting?

Vorbeugung von Ghosting
Beim Ghosting verschwinden Kandidat:innen plötzlich, obwohl sie sich zuvor aktiv um eine Stelle beworben haben. Dieses Verhalten ist für Recruiter:innen frustrierend und  oft ein Zeichen dafür, dass die Candidate Experience nicht optimal war. Mikromomente können helfen, Ghosting zu vermeiden, indem sie die Kommunikation zwischen Dir und den Kandidat:innen aufrechterhalten. Wenn Kandidat:innen regelmäßig Updates oder kleine Gesten erhalten, fühlen sie sich wertgeschätzt und sind dann weniger geneigt, sich einfach wortlos aus dem Recruitingprozess zurückzuziehen.

Reduzierung von Unverbindlichkeit
Unverbindlichkeit im Recruiting-Prozess kann sich negativ auf die Qualität der Bewerbungen und die Bereitschaft der Kandidat:innen auswirken, sich ernsthaft mit einer Stelle auseinanderzusetzen. Mikromomente fördern eine verbindliche Beziehung zwischen Dir und den Kandidat:innen. Durch kleine, gezielte Interaktionen – wie das Teilen relevanter Informationen oder das Anbieten von Unterstützung – stärkst Du das Engagement der Kandidat:innen, so dass es wahrscheinlicher ist, dass sie den Prozess fortsetzen.

Unterstützung während langer Bewerbungsprozesse
Lange Bewerbungsprozesse können für Kandidat:innen entmutigend sein, aber lassen sich manchmal einfach nicht vermeiden. Mikromomente können dabei helfen, die Kandidat:innen in dieser Zeit zu unterstützen und ihnen das Gefühl geben, dass sie von Dir oder Deinem Unternehmen nicht alleingelassen werden. Regelmäßige Updates, Einladungen zu Webinaren oder auch kurze persönliche Nachrichten können dazu beitragen, dass sich Kandidat:innen auch während eines längeren  Bewerbungsprozesses gut aufgehoben fühlen und den Mut nicht verlieren.

Beispiele für Mikromomente

Kommunikation: persönlich & zeitnah
Wir wissen es im Grunde alle: Individualisierte Nachrichten kommen besser an als Standardnachrichten. Also nutze sie auch. Eine personalisierte E-Mail, die auf die spezifischen Fähigkeiten und Erfahrungen eines Menschen eingeht, kann einen großen Unterschied machen. Statt einer standardisierten Nachricht solltest Du also individuelle Rückmeldungen oder Gratulationen für bestimmte Leistungen in der Bewerbung in Deine E-Mail einfügen. Das zeigt, dass Du Dir Zeit genommen hast, um den Kandidaten kennenzulernen.

Auch die immer wieder geforderte schnellere Rückmeldung auf Bewerbungen ist ein einfacher, aber effektiver Mikromoment. Wenn Du innerhalb von 24 Stunden auf eine Bewerbung reagierst, fühlen sich Kandidat:innen wertgeschätzt und merken, dass ihr Interesse an der offenen Position ernst genommen wird. Und hier kann die Rückmeldung durchaus automatisiert erfolgen – mit einem freundlich geschriebenen Hinweis, dass es sich um eine automatische Nachricht handelt, aber die Unterlagen durchaus von Menschen gelesen werden.

Kommunikation: regelmäßig & ehrlich
Während des Bewerbungsprozesses solltest Du Kandidat:innen regelmäßig informieren. Ob es sich um die Bestätigung des Eingangs der Bewerbung, den Status des Auswahlverfahrens oder Informationen über den weiteren Verlauf handelt – all diese Updates sind entscheidend. Sie zeigen den Kandidat:innen, dass Du ihre Zeit respektierst und sie in den Prozess einbindest.

Feedback nach Vorstellungsgesprächen ist ein weiterer Mikromoment, der nicht unterschätzt werden sollte. Egal, ob das Talent weiter im Prozess ist oder nicht, ob es die Position bekommt oder nicht: konstruktives Feedback hilft, Vertrauen aufzubauen und zeigt Deine Wertschätzung. Das ermutigt Kandidat:innen, sich in Zukunft erneut bei euch zu bewerben oder eurer Unternehmen weiterzuempfehlen.

Ein kurzer persönlicher Anruf oder eine Nachricht auf LinkedIn während des Bewerbungsprozesses kann Wunder wirken. Damit gibst Du den Kandidat:innen die Möglichkeit, Fragen zu stellen und vermittelst das Gefühl, dass ihre Anliegen ernst genommen werden. Solche persönlichen Interaktionen können entscheidend sein, um eine emotionale Verbindung zu den Kandidat:innen aufzubauen.

Wie Du Mikromomente erschaffen kannst

Neben allen oben genannten Beispielen geht es vor allem darum, den Recruitingprozess menschlicher zu gestalten. Du solltest Deine Persönlichkeit in den Prozess einbringen und zeigen, dass Du Dich für die Kandidat:innen interessierst. Verwende einen freundlichen und zugänglichen Ton in der Kommunikation und vermeide es, zu formell zu sein. Dies schafft eine offene Atmosphäre, in der sich die Kandidat:innen wohlfühlen.

Plane regelmäßige Check-ins mit den Kandidat:innen während des gesamten Recruiting-Prozesses ein. Dies kann in Form von E-Mails, Anrufen oder kurzen Umfragen geschehen, um herauszufinden, wie sich die Kandidat:innen fühlen und ob sie Fragen oder Bedenken haben. Das Ziel ist, echte Beziehungen zu den Kandidat:innen aufzubauen. Warum z.B. nicht mal den Teil des Prozesses, bei dem das Team kennengelernt wird, gemeinsam zu Mittag essen? Ein persönliches Interesse kann einen großen Unterschied machen und dazu führen, dass Kandidat:innen sich geschätzt fühlen.

Eine Feedback-Kultur ist nicht nur innerhalb eures Unternehmens wichtig, sondern auch im Bewerbungsprozess. Sie fördert die Kommunikation und zeigt den Kandidat:innen, dass ihre Meinungen und Erfahrungen geschätzt werden. Ermutige Deine Kollegen, ebenfalls Feedback zu geben und in den Dialog einzutreten.

Fazit

Mikromomente im Recruiting sind entscheidend, um eine positive Candidate Experience zu gewährleisten und Ghosting sowie Unverbindlichkeit zu vermeiden. Sie bieten eine hervorragende Möglichkeit, Kandidat:innen zu unterstützen und sie durch lange Bewerbungsprozesse zu begleiten. Indem Du kleine, bedeutungsvolle Interaktionen schaffst, kannst Du die Verbindung zu den Kandidat:innen stärken und sie ermutigen, den Prozess fortzusetzen.

Indem Du Mikromomente effektiv nutzt, kannst Du die Qualität Deiner Recruitingprozesse erheblich verbessern und die Bindung zwischen Deinem Unternehmen und potenziellen neuen Mitarbeiter:innen stärken. Die Mühe, diese kleinen Gesten der Wertschätzung zu zeigen, wird sich auszahlen und dazu beitragen, die besten Talente für Dein Team zu gewinnen.

Dein Talentwunder-Team

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