Der Recruiting-Knigge
Jedes Unternehmen sollte sie haben: Benimmregeln für eine erfolgreiche Personalbeschaffung. Wer Recruiting als Service betrachtet und Bewerbende als Kunden, der hat den ersten Schritt in Richtung eines guten Recruitings bereits gemacht. Mit dem Talentwunder Recruiting-Knigge machst Du nun den nächsten Schritt: kurz und präzise fassen wir hier für Dich die wichtigsten Grundregeln eines erfolgreichen Recruitings zusammen.
1. Time to Respond: 48h
Viele Kandidaten und Kandidatinnen bemängeln die lange Zeit bis zur ersten Antwort. Zur Verkürzung der Zeitspanne können dir automatisierte Email-Vorlagen helfen. So wissen Bewerbende, dass ihre Email bereits bei dir eingegangen ist. Nimm trotzdem nach spätestens 48 Stunden den Hörer in die Hand und lade deine Talente ein. Der telefonische Kontakt schafft eine erste persönliche Bindung zur Kandidatin oder zum Kandidaten. Als Alternative gibt es auch verschiedene Funktionen in einigen ATS, welche die Bewerbenden darüber informieren, dass ihr CV soeben z.B. “gesichtet wurde”. Dies schafft eine gute Transparenz und ist wertschätzend gegenüber den Bewerbenden.
2. Angenehme Atmosphäre schaffen: wertschätzend und respektvoll
Heiße die sich bewerbende Person herzlich willkommen:
“Schön, dass Du da bist.”, “Es freut mich, dass es geklappt hat.”, “Herzlich Willkommen bei uns/Firma XY.” Wenn das Gespräch nicht virtuell, sondern vor Ort stattfindet, dann gilt dies vor allem für die Person, welche den Bewerber oder die Bewerberin in Empfang nimmt. Das muss nicht immer jemand aus dem Recruiting-Team sein. Biete etwas zu trinken an und zeige Deinem Gast, wo er warten kann. Wichtig ist auch, zu informieren: “Ich sage Bescheid, dass Sie da sind”.
Im Online-Interview ist es vor allem zentral, viel mit deiner “Oberkörper-Sprache” zu arbeiten. Lächeln, Handbewegung, und – sofern es geht – Augenkontakt. (Ziehe einfach das Fenster des Videos so nah es geht an deine Kamera.)
Solltest du während des Gesprächs Notizen machen, dann informiere dein Gegenüber darüber: “Bitte nicht falsch verstehen, wenn ich etwas konzentriert nach unten sehe – ich mache mir nur Notizen…… und mein 10-Finger-System ist “etwas eingerostet”.
3. Erwartungshaltung
Erwarte das Unerwartete. Gehe unvoreingenommen und OHNE Erwartungshaltung ins Gespräch. Dafür ist es ja da: Ein Gespräch, um sich kennen zu lernen. Vermeide Gedanken wie: “Sie hat sich sicherlich vorbereitet und weiss, was sie machen muss”, “Er weiss bestimmt was wir als Unternehmen tun” etc. —Das muss nicht immer der Fall sein. Selbst mit einem noch so perfekten Homepage-Auftritt kann man trotzdem nicht zu 100% zeigen oder erklären was man als Unternehmen macht. Denke an das einfache Sender-Empfänger-Prinzip und die dazwischen liegende “Black-Box”.
4. Sei Du selbst
Es bringt nichts, wenn man sich verstellt. Wenn Du etwas nicht im Detail über eine ausgeschriebene Position weißt, dann ist das so. Du kannst es ruhig sagen: “Ich bin mir nicht sicher, aber werde gerne nochmal für Dich nachfragen und Dir dann Feedback geben”. Viel schlimmer ist es, wenn Du etwas zu sagst und versprichst, was aber nicht stimmt.
5. Konzentriert, flexibel und individuell
Aktiv zuhören ist das A und O, lies auch zwischen den Zeilen, folge niemals blind einem Leitfaden. So ergibt sich ein offenes und lockeres Gespräch. Dies kann dazu führen, dass der Kandidat oder die Kandidatin besser performt da es die Nervosität nimmt.
6. Charme und Charisma in der richtigen Dosierung
Charme öffnet Türen, die sonst verschlossen bleiben, und reduziert Bedenken. Charisma macht interessant. Charisma ist die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und festzuhalten. Es ist die Ausstrahlung, die jemanden anziehend und sympathisch macht. Sei charmant im Gespräch und zeige ihre charismatische Stärke, damit Bewerbende dich nicht vergessen und in guter Erinnerung behalten. Bewerbende sind in der Regel in vielen Interview-Prozessen involviert, bevor es zu einer Entscheidung kommt. Und sie merken sich nicht nur die Position, sondern auch den charmant charismatischen Recruiter oder die Recruiterin, mit denen sie den ersten Kontakt hatten.
7. Interview ist auch eine beratende Sache
Habe keine Angst davor dem Kandidaten oder der Kandidatin ein ehrliches Feedback zu geben, auch wenn das Interview schlecht läuft. Es kann der Person nur weiterhelfen und sie behält dich und dein Unternehmen in guter Erinnerung. Wobei wir auch gleich wieder bei Punkt 10 sind: Bleib Dienstleister. Eine solche Geste wird den Bewerbenden gut in Erinnerung bleiben und wer weiß: vielleicht kreuzen sich eure Wege noch einmal.
8. Nähe suchen, aber nur bis zu einem gewissen Punkt, bleib Profi
Schaffe eine Atmosphäre, in der die Kandidatin oder der Kandidat sich wohlfühlt. Lockere das Gespräch gleich zu Anfang auf. Frage die Person etwas, was nichts mit dem Job oder dem Interview zu tun hat. Das Ganze natürlich professionell. So ist das erste Eis gebrochen.
9. Absage
Eine Absage sollte immer persönlich und erklärend erfolgen; versende keine E-Mail. Wenn es zu einem ersten persönlichen Kontakt kam, dann sollte auch das Ende persönlich sein und nicht elektronisch.
10. Bleibe Dienstleister
Auch nach einer Absage könnt ihr euch gerne auf LinkedIn oder Xing mit den Bewerbenden vernetzen und so in Kontakt bleiben. Pflege deine Netzwerke, poste eure Jobs, bleibe aktiv. So stehen die Chancen groß, dass die Wege zwischen dir und den Bewerbenden sich noch einmal kreuzen.
Übrigens: Talentwunder nimmt euch mit [IN]Sourcing die Recruiting-Arbeit ab, indem wir gemeinsam mit euch als Team arbeiten:
Unser erfahrenes Recruiting-Team sucht nach dem qualifiziertesten Personal und stellt euch mit Talentwunder einen individuell auf eure Stellen zugeschnittenen Talentpool zur Verfügung. Wir sourcen nach Deinen Vorstellungen – Du stellst ein. Gern unterstützen wir Dich auch bei der richtigen Ansprache.
Viele Grüße,
Euer Talentwunder Team.
Recruit. Smart. People.