Mobile Recruiting

Von der postalischen Bewerbung hin zur E-Mail. Und nun von der E-Mail hin zum mobile Recruiting. Die Entwicklungsrichtung ist klar: Die Bewerbung soll für Talente so einfach wie möglich gestaltet werden. Doch was ist mobile Recruiting eigentlich und welche Vorteile hat es?

Mobile Recruiting ist Recruiting über mobile Endgeräte. Das bedeutet zum Beispiel die mobile Optimierung eurer Karriere-Website inklusive mobil abrufbarer Stellenanzeigen, um Bewerbungen vom Smartphone oder vom Tablet aus möglich zu machen. (Übrigens: Responsive Websites und mobile Websites sind verschiedene Dinge.) Und es bedeutet auch die Stellensuche über Apps von Internet-Stellenbörsen, wie Stepstone oder Indeed. Mobile Recruiting ist auch die Bewerbung direkt aus sozialen Netzwerken heraus, wie LinkedIn, Xing, Facebook oder Instagram und TikTok. Nicht zuletzt zählen auch QR Codes zum mobile Recruiting: Einfach per Smartphone gescannt führen sie die Kandidaten direkt auf die von euch gewünschte Website.
Beim mobile Recruiting soll eine Bewerbung vom Smarthpone aus genauso leicht und unkompliziert sein, wie über den heimischen PC oder Laptop – sie soll eine positive Candidate Experience sein.

Wenn das mobile Recruiting eures Unternehmens gut funktioniert und die Bewerber eine solche positive Candidate Experience haben, dann hinterlassen sie ihre Erfahrungen oft in einer positiven Bewertung eures Unternehmens auf einem der Arbeitgeberbewertungsportale. Und dies führt auf lange Sicht zu einem positiveren Image als Arbeitgeber, das sich wiederum fördernd auf die Zahl eurer Bewerbenden auswirkt.


Neben der leichten Bewerbung und der positiven Candidate Experience ist ein weiterer Vorteil des mobile Recruitings das Erreichen ganz neuer Talente, die ihr mit herkömmlichen Methoden vielleicht nicht ansprecht, wie z.B. die Digital Natives. Das kann euch im „War for Talents“ um begehrte Fachkräfte vielleicht genau das nötige Quäntchen Vorsprung verschaffen. Außerdem sprecht ihr Kandidatinnen und Kandidaten beim mobile Recruiting situations- und ortsbezogen an – klar, sie sind ja mobil unterwegs. Auch das kann euch einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern verschaffen.
Natürlich gibt es auch Herausforderungen, die beim mobile Recruiting zu bewältigen sind. Zum Beispiel mögliche Datensicherheitsprobleme, die Bewerber beim Einreichen ihrer Unterlagen befürchten, sowie extra Kosten und hoher technischer Aufwand auf Unternehmensseite. Außerdem muss das mobile Recruiting in eure bestehenden Recruitingprozesse integriert werden.

Für Bewerber*innen ist beim mobile Recruiting der sogenannte „Tinder-Swipe“ oder „Tinder-Way“ der angenehmste Weg. Einmal anmelden, alle wichtigen Daten hinterlegen (CV, Zeugnisse, etc.) und dann nach den Angeboten suchen (übrigens: hier ist nicht nur die Stellenanzeige gemeint) und nach links oder rechts „swipen“. Bei Interesse ein kurzes „Like“ und automatisch ist man im Prozess.

Und ab diesem Punkt starten wir mit dem Recruiting. Wir leben nun mal in einer Welt, in der es nicht nur normal ist, dass jeder ein Handy hat sondern auch in den sozialen Netzen vertreten ist. Und die Frage, die sich alle stellen: „In welchem sozialen Netzwerk erreicht man welche/n Kandidat/in?“ Aber genau das ist die FALSCHE Frage. Richtig wäre: „Auf welchen sozialen Netzwerken sind die Kandidaten privat am meisten unterwegs?“ Nicht immer darf oder sollte man denken, dass „unsere Zielgruppe“ nur auf LinkedIn oder Xing ist. Das stimmt nicht.
Ein kleiner Test für unsere Leser*innen: Auf welcher Plattform bist Du „privat“ am meisten, weil es dort etwas gibt was Dich interessiert? Instagram? Facebook? TikTok? Pinterest? etc. Und genau das ist der wichtige und richtige Schritt im Mobile Recruiting: Du musst die Kandidat*innen dort abholen wo sie selber sind. Es gibt nicht nur einen oder DEN Social-Media-Kanal, Du musst auf mehreren sein. Denn nur dann erreichst Du Deine zukünftigen Mitarbeiter*innen dort, wo sie auch zu finden sind.

Ein sicherer Nachteil wäre allerdings, überhaupt kein mobile Recruiting anzubieten. Damit riskiert euer Unternehmen nämlich, potenzielle Talente zu verlieren. Gerade nachfolgende Generationen (z.B. Generation Z) nutzen im Alltag vor allem mobile Endgeräte – und diese Menschen werden mit klassischem Recruiting immer seltener erreicht werden.

So funktioniert unser Geschäft im Recruiting heute am besten:
Content kreieren und streuen auf verschiedene Plattformen UND Active Sourcing parallel dazu machen; auch auf verschiedenen Plattformen. Wie wissen nicht genau wo unsere Kandidat*innen überall vertreten sind, aber wir sollten schauen, dass wir alles tun, um sie dort zu erreichen wo sie ihre meiste Zeit online verbringen.

Euer Talentwunder-Team

P.S.: Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte, dem sei z.B. die Studie „Mobile Recruiting“ der Universität Bamberg aus dem Jahr 2019 ans Herz gelegt.