Randstad- / ifo-Personalleiterbefragung erstes Quartal 2022

Selbst im Jahr 2022 spielt in vielen Unternehmen das Active Sourcing noch eine untergeordnete Rolle im Recruiting. Das ist eines der Ergebnisse der Personalleiterbefragung von Randstad und dem ifo Institut aus dem ersten Quartal dieses Jahres. In der regelmäßig wiederholten Untersuchung werden jeweils über 1.000 deutsche Personalleiter*innen befragt.

35 Prozent der befragten Unternehmen wenden Active Sourcing überhaupt nicht an und für 27 Prozent spielt es nur eine geringe Rolle. Interessant ist: Bei Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitenden nutzt fast jedes zweite befragte Unternehmen kein Active Sourcing im Recruitingprozess. Gerade kleine Unternehmen gehen also kaum aktiv auf potenzielle Kandidaten zu, sondern verlassen sich auf passive Arten des Recruitings, wie z.B. externe Stellenausschreibungen.

Basierend auf: Randstad/ifo 2022/04

Diejenigen Unternehmen, die Active Sourcing bereits für ihr Recruiting nutzen, gestalten das Sourcing unterschiedlich. Sie legen ihren Schwerpunkt auf verschiedene Instrumente, wobei die Empfehlungen von Mitarbeitenden hier an erster Stelle stehen. 77 Prozent der Befragten messen einer solchen Empfehlung eine hohe bis mittlere Bedeutung zu. An zweiter Stelle der Active Sourcing-Instrumente – mit einigem Abstand – folgen die Social-Media-Kanäle: für 36 Prozent der Befragten haben sie eine hohe bis mittlere Bedeutung für die Stellenbesetzung. Interessanter Weise werden Karrierenetzwerke wie LinkedIn oder Xing erst an dritter Position für die aktive Ansprache von Kandidaten gesehen. Nur 34 Prozent der Befragten weisen ihnen einen hohe bis mittlere Bedeutung zu – fast genauso viel, wie bei Kooperationen mit (Hoch-)Schulen. Schlusslicht mit insgesamt 16 Prozent hoher und mittlerer Bedeutung für das Active Sourcing sind die Karrieremessen. Ganze 57 Prozent der Befragten nutzen Karrieremessen gar nicht zur Stellenbesetzung; allerdings ist dies sehr wahrscheinlich bedingt durch die Kontaktbeschränkungen in der Pandemie.

Basierend auf: Randstad/ifo 2022/04

Interessant sind auch die Umfrageergebnisse zum Thema Diversity-Strategie bei der Besetzung offener Stellen. So gibt es bei drei Viertel der befragten Personalverantwortlichen keine Absichtserklärung zur Förderung von Vielfalt bei der Besetzung von offenen Positionen. Bei neun Prozent der Befragten ist eine solche Absichtserklärung bereits vorhanden und bei acht Prozent ist eine geplant. Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass das Fehlen einer Erklärung zur Förderung von Vielfalt im Unternehmen nicht gleichzeitig bedeutet, dass Vielfalt in diesen Unternehmen nicht bereits gelebt wird.
Bei dieser Frage wurden die untersuchten Unternehmen nach Größen gestaffelt, so dass aus den Ergebnissen ablesbar ist, dass eine Diversity-Strategie mit steigender Mitarbeiterzahl häufiger eingesetzt wird. Vor allem bei Unternehmen mit 250 bis 499 Mitarbeitenden ist der Einsatz einer solchen Absichtserklärung geplant.

Basierend auf: Randstad/ifo 2022/04

Bei den Unternehmen, die eine Diversity-Strategie verfolgen, wird vor allem nach Nationalität und Geschlecht kategorisiert. An dritter und vierter Stelle folgen Alter und Inklusion. Faktoren wie Religion, Weltanschauung, soziale Herkunft und sexuelle Orientierung stehen eher im Hintergrund – die Autoren vermuten, dass dies dadurch verursacht wird, dass diese Punkte im Vergleich zu den erstgenannten Faktoren weniger greifbar und erfassbar sind.
Mehr zum Thema Diversity im Recruiting und wie ihr euer Recruiting vielfältiger gestaltet, könnt ihr auch in unserem Blogbeitrag zu diesem Thema nachlesen.

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Dein Talentwunder-Team