Tipps zum Recruiting für den Blue Collar-Bereich
Über 80% der Arbeitnehmer*innen in Deutschland arbeiten im Blue Collar-Bereich. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften in diesem Bereich groß: Mehr als 500.000 Fachkräfte fehlen derzeit. Da außerdem die Fluktuation im Blue Collar-Bereich groß ist, müssen Recruiter oft mit begrenztem Budget in kurzer Zeit viele Vakanzen besetzen.
Wir haben recherchiert, welche Ansprüche und Erwartungen Blue Collar-Beschäftigte an Recruiting und Stellenanzeigen haben – damit Dein Recruiting für diesen Bereich noch erfolgreicher wird.
Deine Zielgruppe ist mit mobilen Geräten und oft auf Social Media unterwegs
Nichtakademiker haben ein anderes Mediennutzungsverhalten als Akademiker.
Sie nutzen mobile Geräte stärker, auch zur Jobsuche und für die Bewerbung. Bereits 78% der 18 bis 29jährigen Nichtakademiker haben einen Job über ihr Smartphone gefunden; davon 49% schon mehrfach (siehe Blue Collar Kompass 2018, Edition: Jobsuche https://www.mobilejob.com/unsere-studien). Nichtakademiker sind die Pioniere der mobilen Bewerbung. Wenn Du also Kandidat*innen für Blue Collar-Jobs suchst, solltest Du Deine Recruiting-Strategie konsequent mobil ausrichten.
Außerdem sind vor allem Berufsanfänger und Auszubildende täglich mehrfach auf sozialen Netzwerken unterwegs – und hier auch offen für Jobangebote. Laut der oben genannten Studie haben 38% der Nichtakademiker*innen schon mindestens einmal einen Job in sozialen Netzwerken gefunden. Bei jüngeren Bewerber*innen beträgt dieser Anteil sogar 55%. Deshalb lautet unser Tipp Nummer zwei: Poste Deine Vakanzen in sozialen Netzwerken und zeige Dein Unternehmen in sozialen Medien.
Was Du bei Deinen Stellenanzeigen beachten solltest
Worauf kommt es Beschäftigten im Blue Collar-Bereich an, wenn sie auf Jobsuche sind? Da der Job ihnen die Lebensgrundlage liefert, steht die Jobsicherheit an hoher Stelle: Für 70% der Befragten sind in einer Stellenanzeige Angaben zur Befristung einer Stelle wichtig. Gefolgt von den Gehaltsinformationen (57%) und der Arbeitszeit (53%). Nicht so wichtig sind den Befragten hingegen Informationen zu Aufstiegschancen, zum Arbeitsweg oder Teaminformationen (jeweils 22%). 93% der Befragten lesen sich sehr interessiert den „Wir bieten“-Teil einer Stellenanzeige durch und 79% der Befragten lesen sich das kurze Unternehmensportrait in der Anzeige aufmerksam durch.
Übrigens: Nur 11% der Befragten möchten in der Stellenanzeige geduzt werden, während 36% bevorzugen, gesiezt zu werden. Der Rest der Befragten richtet sich nach den Gepflogenheiten des Unternehmens.
Digitale Tools nicht sehr gefragt
Viele der befragten Nichtakademiker*innen halten digitale Neuerungen in Stellenanzeigen für überflüssig. Dabei gibt es auch nur geringe Unterschiede zwischen den jüngeren Befragten und den Befragten über alle Altersklassen hinweg. So halten 81% der Befragten über alle Altersklassen Links zu Gamification in Stellenanzeigen für tendenziell eher überflüssig – bei den Kandidat*innen zwischen 18 und 29 Jahren sind es noch 67%. Auch QR Codes finden kaum Anklang: Während 68% aller Altersklassen diese für überflüssig halten, sind es bei den jungen Befragten schon 75%. Eher gut finden die Befragten hingegen ein 360-Grad-Bild der künftigen Arbeitsstätte: 55% aller Befragten würden dies bevorzugen. Auch die Einbindung von Videos in Stellenanzeigen findet Anklang: 47% der Nichtakademiker*innen begrüßen diese.
Diese Befragungsergebnisse sollten also einfließen, wenn Du Stellenanzeigen für den Blue Collar-Bereich formulierst und sie gegebenenfalls durch digitale Tools ergänzen möchtest. Wenn sie erfolgreich sein sollen, müssen sie sich von den Stellenanzeigen für Akademiker*innen unterscheiden.
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