KI-Bewerbungen erkennen
Die Verwendung von künstlicher Intelligenz (KI) und automatisierten Tools zur Textgenerierung hat sich in den vergangenen 1,5 Jahren großflächig verbreitet. Für Dich als Recruiter:in bedeutet das: Auch Bewerbende nutzen immer häufiger KI-gestützte Programme, um ihre Bewerbungsunterlagen zu erstellen. Es spart ihnen Zeit und gestaltet den gesamten Prozess effizienter – genauso, wie KI Deinen eigenen Recruitingprozess ja auch unterstützt. Nur ist es eben für Recruiter:innen bei der Besetzung der meisten offenen Positionen entscheidend, zwischen von Menschen verfassten und von KI generierten Texten zu unterscheiden, um die besten Kandidaten auszuwählen. (Es sei denn natürlich, ihr sucht einen Prompter, dessen Aufgabe es ist, sehr gute KI-Texte zu generieren.)
Wer KI nutzt, ist faul! Oder einfach nur clever?
Sei ehrlich: Eure Stellenanzeigen schreibt ihr auch nicht jedes Mal komplett neu. Ihr nutzt Textbausteine, wie z.B. eure Unternehmensbeschreibung, oder eure Benefits. Und das ist natürlich auch sinnvoll, denn es ist effizient. Und vielleicht nutzt ihr auch schon selbst KI beim Anschreiben von Kandidat:innen.
Wieso sollten also Bewerber:innen das nicht auch bei ihren Texten tun? Schnell und einfach Bewerbungsunterlagen erstellen, keine Rechtschreibfehler mehr machen und die Angaben aus den Stellenanzeigen einbauen, um den Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes gerecht zu werden.
Die Frage, die Du Dir stellen solltest, ist, ob KI-Bewerbungen für Dein Unternehmen zu „schlechteren“ Mitarbeiter:innen führen – oder vielleicht einfach nur zu effizienteren?
Was ist künstlich, was ist echt?
Egal, ob Du KI-Bewerbungen für euer Unternehmen akzeptierst oder nicht: Hilfreich wäre es auf jeden Fall, wenn Du wüsstest, wie KI ihre Texte schreibt, um sie folgerichtig zu erkennen. Und tatsächlich ist das gar nicht so schwer – es gibt einige Merkmale, die KI-Texte gemeinsam haben:
- Häufige Wiederholungen, standardisierte Formulierungen und Phrasen
KI-Bewerbungen verwenden oft standardisierte Formulierungen und Phrasen, die in vielen Bewerbungen wiederholt werden. Dies klingt in den Sätzen dann wenig individuell und bietet keine Einblicke in die Persönlichkeit des Talents, wie z.B. „Ich bin hochmotiviert und habe ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten“ oder „Ich bringe umfangreiche Erfahrungen in diesem Bereich mit“. - Fehlen von persönlichen Details
KI-Tools haben Schwierigkeiten, persönliche Details und individuelle Erfahrungen authentisch zu vermitteln. Deshalb wirken KI-Bewerbungen manchmal oberflächlich und bieten keine Einblicke in die spezifischen Fähigkeiten, Erfahrungen oder Leistungen des Bewerbenden. - Unnatürlicher Sprachfluss, gar keine oder unlogische Struktur
Abrupte Übergänge oder Inkohärenz zwischen Absätzen können auf eine KI-Bewerbung hinweisen. Die Texte von künstlicher Intelligenz haben oft einen unnatürlichen Sprachfluss oder auch keine Struktur, da der verwendete Algorithmus Schwierigkeiten damit hat, eine kohärente Erzählung zu entwickeln. - Schlagworte, Buzzwords und übertriebene Äußerungen – oder sogar unangemessene Wortwahl
„Teamorientiert“, „zielstrebig“ oder „innovativ denkend“: KI-Tools neigen dazu, gängige Schlagworte und Buzzwords zu verwenden, die in Bewerbungen häufig vorkommen. Das mag zwar positiv klingen, sagt aber wenig über die tatsächlichen Fähigkeiten und Eigenschaften der Bewerberin oder des Bewerbers aus. Zum Teil ist die Wortwahl sogar unangemessen und passt nicht in den Text.
Erwischt! Tools für die Erkennung von KI-Bewerbungen
Hat man diese Muster einmal erkannt, sieht man sie recht schnell. Einige Bewerber:innen übernehmen KI-Texte allerdings nicht (mehr) komplett, sondern passen sie individuell an. Und dann wird es schwieriger mit der Erkennung und der Abgrenzung: Wo beginnt der KI-Text und wo hört er auf?
An dieser Stelle kannst Du auf eine Reihe kostenloser Tools zurückgreifen, die genau für diesen Zweck entwickelt wurden. Sie verwenden fortschrittliche Algorithmen und Techniken, um bestimmte Merkmale und Muster zu analysieren, die auf eine KI-Bewerbung hinweisen könnten, wie z.B. diese hier:
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- NoPlagiat
- GPTZero
- Sapling AI Content Detector
- Copyleaks
- Winston.ai (nur für englische Texte)
Für Dich als Recruiter:in ist es wichtig, Dir der Möglichkeit bewusst zu sein, dass Bewerbungen mithilfe von KI generiert werden können. Und wenn solche KI-Bewerbungen in Deinem Unternehmen nicht gern gesehen sind, solltest Du Dein geschultes Auge oder Tools nutzen, um diese von menschlichen Bewerbungen zu unterscheiden.
Dein Talentwunder-Team
P.S.: Du willst eigentlich mehr KI in Deinem Recruiting? Super! Dann teste doch mal die Talentwunder Sourcing-App.