Reset Days

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Reset Days: Revolution des Arbeitsalltags oder einfach nur Null-Bock-Tage?

Hektischer Arbeitsalltag versus produktive und zufriedene Mitarbeiter:innen: Reset Days können eine Lösung für diese Herausforderung sein. Sie dienen nicht nur dazu, Aufgaben zu organisieren und neue Energie zu tanken, sondern helfen dir auch, langfristig effektiver und strukturierter zu arbeiten. Doch was genau sind Reset Days, wie setzt man sie richtig um, und warum sind sie nicht einfach „Null Bock Tage“? Lass uns tiefer eintauchen.

Was sind Reset Days?

Reset Days sind speziell reservierte Tage, an denen du dich von deinem üblichen Arbeitsalltag löst, um dich auf Planung, Organisation und Reflexion zu konzentrieren. Ziel dieser Tage ist, dir Raum zu geben, um:

  • Aufgaben zu priorisieren,
  • langfristige Ziele zu definieren,
  • offene Projekte zu sortieren und
  • mentale Erholung zu finden, indem z.B. an diesen Tagen auf Besprechungen verzichtet wird.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Arbeitstagen steht an Reset Days nicht die operative Abarbeitung im Vordergrund. Stattdessen sind sie eine Gelegenheit, „den Tisch freizuräumen“ – sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. Sie sind wie ein Neustart für den Kopf und die eigene To-Do-Liste.

Warum sind Reset Days wichtig?

Laut einer Studie des American Institute of Stress fühlen sich rund 77 % der Mitarbeiter:innen regelmäßig durch ihre Arbeit gestresst. Stress und Überforderung führen oft zu geringerer Produktivität, Fehlern und schließlich zu Burnout. Reset Days bieten eine strukturierte Möglichkeit, diesem Kreislauf entgegenzuwirken, indem sie bewusste Pausen schaffen und dabei helfen, Prioritäten neu zu setzen.
Zusätzlich zeigt eine Untersuchung von Forbes (2022), dass Mitarbeitende, die regelmäßig Zeit für Reflexion und Planung haben, im Schnitt 25 % produktiver sind. Sie fühlen sich klarer und fokussierter, weil sie ihre Zeit und Energie sinnvoller einsetzen können.

Reset Days sind keine „Null Bock Tage“

Lass uns ein Missverständnis gleich aus dem Weg zu räumen: Reset Days sind nicht dazu da, sich vor der Arbeit zu drücken. Sie sind auch keine „faulen“ Tage, an denen du dich ziellos treiben lässt. Vielmehr sind diese Tage strategisch angelegt, um langfristig mehr Klarheit und Effektivität zu schaffen.
Ein Beispiel: Anstatt dich von einer E-Mail-Flut oder spontanen Meetings ablenken zu lassen, nutzt du deinen Reset Day, um Deine Woche zu planen, größere Projekte in kleinere Schritte aufzuteilen unddich auf deine persönlichen und beruflichen Ziele auszurichten.

Dieser Ansatz erfordert Disziplin und Selbstmanagement – er ist keine Ausrede, einfach nichts zu tun.

Wie implementierst du Reset Days in deinem Unternehmen?

Die erfolgreiche Einführung von solchen Tagen erfordert klare Strukturen und eine offene Kommunikation:

Klare Erwartungen setzen
Definiert in eurem Unternehmen genau, was an einem Reset Day passieren soll. Beispiele:

  • Aufgabenliste aktualisieren,
  • Kalender pflegen,
  • Feedback einholen und geben,
  • Weiterbildungen planen.

Kommuniziert, dassdiese Tage nicht als Freizeit, sondern als strukturierte Arbeitstage gedacht sind.

Feste Termine im Kalender einplanen
Blockiert regelmäßige Zeitfenster für Reset Days, z. B. einmal im Monat oder pro Quartal. Diese Tage sollten als verbindlich angesehen werden, um sicherzustellen, dass sie nicht durch operative Aufgaben verdrängt werden.

Ressourcen und Werkzeuge anbieten
Stellt euren Mitarbeitenden Tools zur Verfügung, die Reset Days effektiver machen, wie:

  • Projektmanagement-Software (z. B. Trello, Asana),
  • Zeitmanagement-Methoden (z. B. Eisenhower-Matrix, Pareto-Prinzip),
  • Workshops oder Schulungen zu Produktivität und Selbstorganisation.

Reflexion fördern
Nutzt diese Tage, um regelmäßig über Fragen nachzudenken, wie: Was lief in bisherigen Projekten/bei vergangenen Aufgaben gut? Was nicht? Wo gibt es Verbesserungspotenzial? Welche Ziele sind in unserem Bereich aktuell am wichtigsten?
Reflexion stärkt nicht nur die Eigenverantwortung, sondern trägt auch dazu bei, dass alle im Team an einem Strang ziehen.

Die Vorteile

Reset Days schaffen mentale Ordnung und helfen dabei, Stress zu reduzieren. Aufgaben und Deadlines werden systematisch angegangen. Mitarbeitende können an Reset Days neue Fähigkeiten entwickeln und sich weiterbilden.

Unternehmen, die Reset Days einführen, profitieren von höherer Produktivität, denn ihre Mitarbeiter:innen arbeiten fokussierter und effizienter. Außerdem sind die Angestellten zufriedener und bleiben länger im Unternehmen. Nicht zuletzt fördern gemeinsame Reset Days den Austausch und die Abstimmung im Team.

Zwei Beispieleaus der Praxis

Jetzt aber mal Butter bei die Fische: Wie setzen Unternehmen Reset Days um?
LinkedIn hat mit dem Konzept des „InDay“ eine einzigartige Möglichkeit geschaffen, Reset Days in die eigene Unternehmenskultur zu integrieren. Der „InDay“ findet einmal im Monat statt und bietet Mitarbeiter:innen einen ganzen Arbeitstag, um sich auf persönliche Projekte, Weiterentwicklung oder soziale Aktivitäten zu konzentrieren. Das Besondere an diesem Ansatz ist die Vielseitigkeit, mit der die Mitarbeiter ihren „InDay“ gestalten können.
Die Idee hinter dem „InDay“ ist, den üblichen Arbeitsalltag bewusst zu durchbrechen. LinkedIn ermutigt seine Angestellten, diese Zeit zu nutzen, um:

  • Kreative Projekte zu verfolgen: Mitarbeiter können an Ideen arbeiten, die normalerweise im Arbeitsalltag keinen Platz finden, z. B. das Testen neuer Technologien oder das Entwerfen kreativer Marketing-Kampagnen.
  • Weiterbildung und persönliche Entwicklung: LinkedIn stellt umfangreiche Ressourcen bereit, darunter Zugang zu LinkedIn Learning, um neue Fähigkeiten zu erlernen oder bestehende Kenntnisse zu vertiefen.
  • Engagement in sozialen Projekten: Viele Mitarbeitende nutzen den „InDay“, um sich ehrenamtlich zu engagieren, sei es durch Community-Arbeit, Spendenaktionen oder Workshops für benachteiligte Gruppen.

Ein LinkedIn-Entwickler nutzte seinen Reset Day, um ein internes Tool zu verbessern, das später in die reguläre Arbeitsstruktur integriert wurde und erheblich zur Effizienzsteigerung beitrug. Solche Innovationen wären im normalen Arbeitsfluss möglicherweise nicht entstanden.
Der „InDay“ hat LinkedIn dabei geholfen, die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern und die Unternehmenskultur zu stärken. Eine interne Umfrage zeigte, dass 89 % der Mitarbeiter die „InDays“ als wertvoll für ihre persönliche und berufliche Entwicklung betrachten.

Ein weiteres Beispiel ist Basecamp, ein Unternehmen, das für seine gleichnamige Projektmanagement-Software bekannt ist. Basecamp verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, um Stress und Überarbeitung im Arbeitsalltag zu reduzieren. Als Teil dieser Philosophie hat Basecamp regelmäßige Reset Days eingeführt, die dazu dienen, Teams und Einzelpersonen eine Auszeit von der täglichen Hektik zu geben und strategisches Nachdenken zu fördern.

Basecamp hat erkannt, dass ständige Verfügbarkeit und ein überfüllter Kalender langfristig zu Erschöpfung führen können. Reset Days sind daher ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur. An diesen Tagen können die Mitarbeitenden:

  • Projekte analysieren und priorisieren: Die Teams nutzen diese Zeit, um den Fortschritt laufender Projekte zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie auf Kurs bleiben.
  • Langfristige Planung betreiben: Reset Days sind ideal, um Jahresziele oder größere Initiativen in überschaubare Schritte zu unterteilen.
  • Individuelle Reflexion und Feedback: Mitarbeiter nehmen sich Zeit, um persönliche Arbeitsprozesse zu hinterfragen und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren.

Ein Team bei Basecamp führte an einem Reset Day ein Projekt-Review durch und erkannte, dass ein bestimmtes Feature nicht wie geplant funktionierte. Statt hektisch eine Lösung zu finden, nutzten sie die Gelegenheit, das Problem systematisch zu analysieren. Dieser strukturierte Ansatz führte zu einer effizienteren Lösung, die später die Kundenzufriedenheit erheblich steigerte.
Die Mitarbeiter:innen von Basecamp schätzen die Reset Days, weil sie ihnen helfen, ihre Arbeit mit größerer Klarheit und weniger Stress zu bewältigen. Laut internen Berichten trägt diese Strategie auch dazu bei, dass die Fluktuation bei Basecamp deutlich unter dem Branchendurchschnitt liegt.

Was wir von LinkedIn und Basecamp lernen können

Die Praxisbeispiele zeigen, dass Reset Days auf unterschiedliche Weise implementiert werden können, um den individuellen Bedürfnissen eines Unternehmens und seiner Angestellten gerecht zu werden. Während LinkedIn auf Flexibilität und persönliche Entfaltung setzt, kombiniert Basecamp die Reset Days mit einer klaren Philosophie der „ruhigen Arbeit“. Beide Ansätze haben jedoch eines gemeinsam: Sie priorisieren die langfristige Zufriedenheit und Effektivität der Mitarbeitenden.

Wie du Reset Days für dich selbst nutzen kannst

Auch wenn Unternehmen keine Reset Days anbieten, können Mitarbeitende sie für sich selbst einführen. So geht’s:

  • Sie blockieren einen Tag pro Monat in ihrem Kalender.
  • Sie schalten Benachrichtigungen aus, um Ablenkungen zu minimieren.
  • Sie erstellen eine Liste mit Aufgaben, die sie an diesem Tag erledigen möchten (z. B. Organisation, Weiterbildung, Reflexion).
  • Sie nutzen Methoden wie die Pomodoro-Technik, um fokussiert zu bleiben.

Reset Days sind Gamechanger in Recruiting und HR

Reset Days sind mehr als nur eine nette Idee – sie sind ein mächtiges Werkzeug, um die Arbeitswelt nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Sie fördern nicht nur die Produktivität, sondern auch das Wohlbefinden von Mitarbeiter:innen und tragen dazu bei, ein positives Arbeitsklima zu schaffen. Mit regelmäßigen Reset Days schaffst du dir und euren Mitarbeitenden also nicht nur mehr Raum für Produktivität, sondern auch für Kreativität und persönliches Wachstum.
Wenn du im Recruiting tätig bist oder im Bereich HR arbeitest, solltest du Reset Days als festen Bestandteil deiner Unternehmenskultur in Betracht ziehen. Sie machen dein Unternehmen nicht nur attraktiver für Talente, sondern helfen dir auch, bestehende Mitarbeiter:innen langfristig an euch zu binden.

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