Remote Work: Best Practices

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Remote Work: Best Practices

Spätestens durch die Corona-Pandemie sollte Remote Work bzw. Homeoffice jedem ein Begriff sein. Dabei gibt es Remote Work schon fast so lange wie die Digitalisierung selbst. Dennoch krempelte die Corona-Pandemie viele Unternehmen komplett um. Neue Infrastrukturen für die Kommunikation mussten erst geschaffen werden, die Produktivität im Home-Office musste gehalten werden, die Arbeitszeiten von Eltern mussten flexibler werden, die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter musste im Blick behalten werden und und und. Die Liste der Anpassungen und Herausforderungen für Unternehmen war lang. Deswegen haben wir für euch einen kurzen Überblick über das Thema vorbereitet und geben euch abschließend noch 5 Best Practices für euren Remote Work-Prozess.

Kurz die Zahlen

Eine repräsentative Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt klare Tendenzen in der Homeoffice-Nutzung (https://www.boeckler.de/de/auf-einen-blick-17945-Auf-einen-Blick-Studien-zu-Homeoffice-und-mobiler-Arbeit-28040.htm). Ende Juni 2020 arbeiteten rund 16 Prozent der 6309 Befragten überwiegend oder ausschließlich im Homeoffice. Damit hat sich der Anteil im Vergleich zu vor der Pandemie vervierfacht. Am höchsten war der Anteil zu Anfang der Pandemie im April 2020, als 27 Prozent der Befragten überwiegend oder ausschließlich im Homeoffice tätig waren. Des Weiteren haben 17 Prozent angegeben, abwechselnd im Betrieb und im Homeoffice zu arbeiten.

Allgemein denken 71 Prozent der Befragten, dass das Homeoffice in der Zukunft noch verbreiteter sein wird. Zudem wollen fast die Hälfte der Befragten in auch in Zukunft gern im Homeoffice arbeiten. Die Zahlen zeigen eine klare Tendenz für Remote Work. Dennoch ist es wichtig zu verstehen, welche Änderungen und Herausforderungen Remote Work für die Unternehmen bringt.

Vor- und Nachteile

Remote Work bringt auf dem Papier viele Vorteile mit sich. Ob diese aber die Nachteile überwiegen, hängt von der Planung und der Umsetzung ab.

Zunächst zu den Vorteilen von Remote Work. Der Arbeitsweg fällt im Homeoffice komplett weg, wodurch die Arbeitnehmer Geld und Zeit sparen. Statt z.B. morgens 30 Minuten im Berufsverkehr festzusitzen, muss lediglich der Laptop aufgeklappt werden. Je nach Länge des Arbeitswegs kann damit viel Zeit eingespart werden. Zudem fallen natürlich auch diverse Fahrtkosten weg.

In den eigenen vier Wänden zu arbeiten, bietet nicht nur einen Arbeitsplatz, an dem man sich wohlfühlt, sondern erhöht auch die Produktivität. Gerade in Großraumbüros kann der Lärmpegel störend sein, wodurch es schwierig ist, die Arbeit mit voller Konzentration zu erledigen. Ablenkende Gespräche mit/von Kollegen fallen auch weg. Mit einer guten Selbstdisziplin haben Arbeitnehmer im Homeoffice somit die perfekte Atmosphäre, um produktiv zu arbeiten.

Ein weiterer und entscheidender Vorteil von Remote Work ist die zeitliche Flexibilität. Insbesondere während der Corona-Pandemie war es für Eltern wichtig, flexibel arbeiten zu können, da Schulen und Kitas teilweise geschlossen waren. Aber auch fürs Recruiting bringt zeitliche Unabhängigkeit einige Vorteile. Die Recruiter können sich noch mehr auf die Qualifikation der potentiellen Kandidatinnen und Kandidaten konzentrieren, unabhängig von deren Wohnort und Zeitzone. Dadurch haben die Unternehmen Zugriff auf mehr qualifizierte Arbeitnehmer und können internationale Teams aufbauen.

Neben den oben genannten Vorteilen kann Remote Work aber auch zu Nachteilen führen, wenn die bestehenden Risiken nicht beachtet werden. Ein großes Risiko vom Homeoffice ist das fehlende Gemeinschaftsgefühl. Zwischenmenschliche Interaktionen mit Kollegen in Pausen und im Büro kommen im Homeoffice oft zu kurz. Der Kommunikation in Online-Meetings und Chats fehlt oft etwas Persönliches und kann Face-to-Face- Gespräche nur bedingt ersetzen. Hier muss von Unternehmen eine Möglichkeit gefunden werden, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.

Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist im Homeoffice vor allem die fehlende Grenze zwischen Arbeit und Freizeit ein Problem. Vorher konnte man abschalten, sobald man das Büro verlässt und konnte zu Hause die Freizeit genießen. Im Homeoffice fehlt diese räumliche Trennung zwischen Arbeit und Freizeit. Unterstützt wird diese Annahme durch 60 Prozent der Befragten in der o.g. Studie, die angeben, dass die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit im Homeoffice verschwimmt.

„Kontrolle ist gut, aber Vertrauen ist besser“ – Ein niedriges Vertrauensniveau kann durch seltene und weniger intensive Interaktionen im Homeoffice zu einer schlechten Performance von Arbeitnehmern bzw. ganzen Teams führen.

Best Practices

Wir haben für euch unsere 5 Best Practices zusammengestellt, damit ihr die Risiken vorbeugen und Remote Work in eurem Unternehmen verbessern könnt.

  1. Die richtige Ausstattung: Die Arbeitnehmer sollten mit der richtigen Hardware ausgerüstet werden. Die technische Ausstattung liegt beim Arbeitgeber, denn ohne sie kann nicht produktiv gearbeitet werden. Genau wie im Büro unterliegt der Arbeitgeber im Falle von Homeoffice dem Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie dem Datenschutz und muss entsprechend Vorsorge für die Ausstattung im Homeoffice treffen.
  2. Regeln: Für einen reibungslosen Ablauf brauch es nun mal ein paar Regeln. Diese helfen, sowohl Arbeitnehmern als auch den Arbeitgebern die Arbeit zu erleichtern. Hier ein paar Beispiele – zeitliche Obergrenzen, Vertretungsregeln, Zeiterfassung, realistisches Arbeitspensum, etc.
  3. Teamevents: Gemeinschaftsgefühl und Teambuilding sind auch im Homeoffice wichtig. Egal ob on- oder offline: die Teams sollten zusammenkommen. Das können Events, Teambuildingspiele oder einfach eine gemeinsame Mittagspause sein.
  4. Arbeitszeitplanung: Um eine klare Grenze zwischen Arbeit und Freizeit zu behalten, sollte man sich jede Woche (oder täglich) einen Plan für die Stundenaufteilung machen. Dadurch setzt man sich selbst eine Grenze und kann dann den Laptop zuklappen und abschalten.
  5. Kommunikation: „Communication is key!“ – Der Austausch mit dem Team und Vorgesetzten ist entscheidend. Es sollten nicht nur Aufgaben verteilt und Ergebnisse abgefragt werden. Auch der Weg zum Ergebnis ist entscheidend und sollte kommuniziert werden. Dadurch wird zum einen der Aufwand deutlich und schlussendlich auch das Vertrauensniveau gesteigert.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass das Konzept Remote Work großes Potenzial hat, wenn es richtig umgesetzt wird. Arbeitgeber müssen mit ihren Teams zusammenarbeiten, um einen strukturierten Prozess zu erstellen, mit dem beide Parteien zufrieden sind. Unsere Best Practices sollen euch hierfür einen groben Leitfaden geben.

Euer Talentwunder Team

Quellen:
https://www.detecon.com/drupal/sites/default/files/2021-08/210824_DETE_NewWork.pdf