No money, no Recruiting? Recruiting mit k(l)einem Budget

Ohne Moos nix los. Aber Recruiting ohne Budget – geht das überhaupt? Wir finden: durchaus, solange Du Deine Arbeitszeit investieren kannst und diese nicht als Teil Deines Budgets betrachtest.

Also, welche Recruiting-Wege gibt es, die Dich nichts kosten?

Offen sein für Quereinsteiger und Abstand nehmen von fest vorgeformten Lebensläufen

Eine gute Herangehensweise, um Deine Anzahl an Talenten zu erhöhen, ist, in Deinen Stellenbeschreibungen auf vorgefertigte Karrierewege zu verzichten und auch Quereinsteiger in Betracht zu ziehen. Also: Muss wirklich ein bestimmter Studienabschluss her für die Position? Geht es auch ohne, wenn jemand vergleichbare Arbeitserfahrung mitbringt? Oder was ist mit lernwilligen Quereinsteigern? Es geht zwar nicht darum, auf Biegen und Brechen jemanden in die Position pressen zu wollen, die oder der absolut nicht passt. Aber wenn Du normalerweise Bewerbende gleich aussortierst, weil sie bestimmten fachlichen Kriterien nicht entsprechen, dann lohnt es sich vielleicht, auch diese Menschen einmal zum Kennenlerngespräch zu bitten. Eventuell ist der ein oder andere Rohdiamant dabei.

Die Karriere-Website

Eigentlich heutzutage selbstverständlich, aber dennoch ein wichtiger Punkt: die Karriere-Website Deines Unternehmens. Ihr habt schon eine? Wunderbar, dann gibt’s aber vielleicht noch Optimierungspotenzial. Denn so schwer ist eine gute Karriereseite gar nicht.
Was auf die Seite sollte:

  • Natürlich die offenen Positionen, die ihr besetzen wollt – ggfs. mit einem einfach und schnell zu durchlaufendem ATS verknüpft
  • Kurzdarstellung des Ablaufs eures Recruitings (Was erwartet die Bewerbenden und wie lange dauert der Prozess?)
  • Konkrete Auflistung der Benefits für Mitarbeitende (Urlaubstage, Job-Rad, Gehaltsextra usw.)
  • Eure Ansprechpartner im Recruiting mit Kontaktinformation und Bild oder Vorstellungsvideo
  • Fotos/Einblicke in den Arbeitsalltag in eurem Unternehmen oder Mitarbeitende, die erzählen, was sie an der Arbeit bei euch besonders mögen
  • Kurztext zum Unternehmen: Warum sollte jemand bei euch arbeiten wollen? Was ist der Zweck eures Unternehmens? Mit welchem Ziel wurde es gegründet?

Talentpool aus ehemaligen Mitarbeiter:innen und Bewerber:innen bilden

Eine Absage an Bewerbende muss kein Abschied für immer sein. Eventuell kommt die Person zukünftig für eine andere eurer Positionen in Frage. Deshalb: bei passenden Profilen möglichst keine „Brücken abbrennen“, sondern für eine eventuelle Zusammenarbeit offenbleiben und einen Talentpool anlegen. In diesen gehören dann auch ehemalige Mitarbeitende. Denn nach dem Offboarding ist vor dem Onboarding: Die Karrierewege ehemaliger Kolleg:innen lassen sich dank LinkedIn & Co. inzwischen leicht weiter verfolgen und vielleicht kommt eine Zusammenarbeit später wieder in Frage.

Übrigens solltest Du mit den Menschen in Deinem Talentpool weiterhin Kontakt halten – quartalsweise oder alle sechs Monate solltest Du schon bei den Kandidat:innen im Posteingang landen. Bekunde Interesse und frage, wie die aktuelle berufliche Situation ist; vielleicht ist ja der ein oder andere gerade auf der Suche. So werden dann ehemalige Mitarbeitende und Bewerbende für Dich zu Talenten für die Zukunft.

Die eigenen Mitarbeiter:innen als Netzwerk nutzen

Wir alle haben bereits Empfehlungen angenommen, von Freunden, Kollegen & Bekannten (z.B. für Restaurants). Natürlich haben wir auch alle bereits Empfehlungen erteilt. Diese „Mundpropaganda“ kannst Du auch für Dein Recruiting nutzen, indem Du Deine Mitarbeitenden dazu aufrufst, Bekannte aus ihrem Netzwerk für offene Positionen in Deinem Unternehmen zu empfehlen.
Der Vorteil: Deine Kolleg:innen kennen Dein Unternehmen in- und auswendig. Sie wissen, wer menschlich gut ins Team passen würde, wer fachlich geeignet ist für die ausgeschriebene Position und sie haben ein großes Netzwerk. Sie können glaubwürdig für euer Unternehmen sprechen und es weiterempfehlen.

Umgekehrt lassen sich Interessenten leichter überzeugen, wenn jemand, den sie kennen, für euer Unternehmen und die offene Position spricht – man vertraut den Empfehlungen von Bekannten, so wie man Restaurant-Bewertungen im Internet vertraut.

Innerhalb des Unternehmens Talente fördern, um die offene Position zu besetzen

Es ist teurer, Mitarbeitende zu entlassen und ihre Position neu zu besetzen, als sie umzuschulen oder weiterzubilden (siehe auch SZ vom 02.12.2022). Deshalb ist es durchaus sinnvoll, Talente innerhalb Deines Unternehmens zu fördern, damit sie offene Positionen besetzen können. Das hat gleich mehrere Vorteile: Die Person kennt euer Unternehmen bereits und ihr sie. Sie muss also nicht mehr grundlegend eingearbeitet werden. Ihr kauft nicht „die Katze im Sack“, denn ihr wisst bereits, wie die Person arbeitet und sich in euer Unternehmen einfügt. Nicht zuletzt bieten Weiterbildungs- und Schulungsangebote auch einen Mehrwert, der Talente enger an Dein Unternehmen bindet. Die Mitarbeitenden-Fluktuation reduziert sich also dadurch.

Bewertungsportale, wie Kununu oder Glassdoor nutzen

Das Image Deines Unternehmens trägt maßgeblich dazu bei, gute Talente anzuziehen. Deshalb sind Arbeitgeber-Bewertungsportale, wie Kununu oder Glassdoor auch so wichtig. Die Bewertungen, die derzeitige und ehemalige Mitarbeitende dort abgeben, zeigen Interessenten, wie ihr im Unternehmen arbeitet und sie beeinflussen, ob diese sich bei euch bewerben. Rege aktuelle Kolleg:innen und diejenigen, die gerade euer Offboarding durchlaufen dazu an, Dein Unternehmen zu bewerten. Lege einen Arbeitgeber-Account auf dem Profil an und beantworte die Bewertungen bzw. gehe auch auf Kritik ein.

Auftritte auf Social Media, die in regelmäßigen Abständen bespielt werden

Auf Social Media-Kanälen hast Du die Chance, das Image Deines Unternehmens selbst zu gestalten. Wichtig ist, sich eine inhaltliche Strategie zu überlegen, damit Du regelmäßig Content veröffentlichen kannst – die Algorithmen belohnen das, indem sie Deine Inhalte nicht nur an Deine Follower sondern auch an Nicht-Follower ausspielen. Beiträge könnten z.B. Jobangebote sein, Einblicke in die Arbeit Deines Unternehmens oder Ausschnitte aus Team-Events. Wähle die Kanäle je nach Zielgruppe; ggfs. lohnt es sich nicht, alle zu bespielen. Mit Beiträgen auf Social Media erreichst Du nicht nur Jobsuchende, sondern auch die latent Suchenden und die nicht Suchenden.

Übrigens: Nicht nur Du selbst oder euer Marketing-Team können auf Social Media posten – eure Mitarbeiter:innen können über ihre eigenen Porfile ebenso Inhalte beitragen.

Bonus-Tip: Deine Stellenangebote bei Google for Jobs / Google Job Search Experience

Über Google for Jobs können Interessierte Deine Stellenangebote ganz einfach in der Google Suche finden. Dazu musst Du einmalig den HTML-Code Deiner Stellenangebote etwas bearbeiten, so dass sie mit Google verknüpft werden. Google ruft danach automatisch neue Angebote ab, wenn Du sie hinzufügst. Auf diese Weise aggregiert die Google-Suche Stellenangebote überall aus dem Web. Der Google-Leitfaden zur Änderung des HTML-Codes und weitere Hinweise ist hier: https://jobs.google.com/about/intl/de_ALL/

Viel Spaß und Erfolg beim Umsetzen der Tipps!
Dein Talentwunder-Team

P.S.: Suchst Du eine günstige Alternative zum eigenen Active Sourcing von Talenten? Wir bieten Dir mit unserem Sourcing als Service eine effiziente Lösung für Dein Recruiting – wir suchen die Talente für Dich, Du suchst sie aus und wir kontaktieren in Deinem Namen. Du musst Dich nur noch auf die Interviews vorbereiten.