Studie: Präsenzpflicht

Talentwunder Studie Präsenzpflicht

Präsenzpflicht – Ein überholtes Konzept?

In den vergangenen Jahren hat die Pandemie viele traditionelle Arbeitsmodelle auf den Prüfstand gestellt. Besonders die Präsenzpflicht, einst ein unumstößliches Konzept, scheint zunehmend hinterfragt zu werden. Die Homeoffice-Studie der Universität Konstanz aus dem Jahr 2024 zeigt, dass der Wunsch nach mobilem Arbeiten ungebrochen hoch ist, auch wenn er leicht zurückgeht. Doch viele Firmen – auch große Player wie z.B. Amazon – kehren wieder zurück zur Präsenzpflicht und verlangen von ihren Mitarbeiter:innen, an 5 Tagen in der Woche ins Büro zu kommen. Welche Auswirkungen hat Präsenzpflicht? Wir haben uns für euch ein paar zentrale Erkenntnisse aus der Konstanzer Homeoffice Studie genauer angesehen.

Präsenz ist nicht gleich Leistung

Eine wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass eine strikte Präsenzpflicht weder die Effizienz noch die Leistung der Mitarbeitenden signifikant steigert. Was jedoch zunimmt, ist die emotionale Erschöpfung. Beschäftigte, die zur Rückkehr ins Büro gezwungen werden, berichten von einer fast doppelt so hohen Belastung wie ihre Kollegen, die weiterhin flexibel arbeiten dürfen. Diese Entwicklung zeigt, dass die Präsenzpflicht für viele Mitarbeitende eher eine Belastung als ein Vorteil ist.

Führungskräfte bewerten Präsenz anders als Mitarbeitende

Interessanterweise sehen vor allem Führungskräfte die Präsenzpflicht positiver. Sie befürchten, dass durch das Homeoffice die Effizienz und Teamkommunikation leiden. Doch dieser Blickwinkel ignoriert oft die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen. Ein Drittel der Führungskräfte befürwortet eine stärkere Präsenzpflicht, während dies nur 19 % der Mitarbeitenden ohne Führungsverantwortung so sehen.

Auch bezüglich der Effizienz von Arbeitsprozessen und der Kommunikation gibt es ähnliche Unterschiede: 43 % der Führungskräfte sehen Nachteile im Homeoffice, verglichen mit 31 % der Mitarbeitenden ohne Führungsverantwortung.

Die Studie legt nahe, dass Unternehmen einen Mittelweg finden müssen: Ein hybrides Modell, das sowohl die Flexibilität der Mitarbeitenden als auch die betrieblichen Anforderungen berücksichtigt.

Wirkung von Präsenzpflicht

Trotz der öffentlichen Diskussionen haben erst 22 % der befragten Unternehmen eine Präsenzpflicht eingeführt. Diese scheint jedoch keinen positiven Einfluss auf die Arbeitsleistung zu haben. Stattdessen zeigt die Studie, dass Beschäftigte mit einer Präsenzpflicht signifikant stärker emotional erschöpft sind (38 % gegenüber 21 % ohne Präsenzpflicht).

Fazit

In einer Zeit, in der Fachkräfte händeringend gesucht werden und der Arbeitsmarkt sich zunehmend flexibilisiert, könnte eine starre Präsenzpflicht mehr schaden als nützen, so die Studie. Unternehmen, die sich den neuen Realitäten anpassen und flexible Modelle anbieten, werden langfristig erfolgreicher sein – sowohl in Bezug auf die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden als auch auf ihre betriebswirtschaftliche Performance. Es ist an der Zeit, die starre Präsenzpflicht neu zu überdenken und mit anderen Maßnahmen die Arbeitswelt der Zukunft zu gestalten.

Dein Talentwunder-Team

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