Softgarden-Studie: Candidate Experience 2023

Die Studie „Candidate Experience 2023“ von Softgarden zeigt, dass 67,9% der Bewerber auf dem Arbeitsmarkt nach besseren beruflichen Möglichkeiten suchen, und dieser Anteil ist von 2022 zu 2023 leicht gestiegen. Dies deutet darauf hin, dass der Arbeitsmarkt trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten weiterhin robust ist. Daher ist es für Unternehmen entscheidend, Bewerber in Mitarbeiter von morgen zu verwandeln und ihnen eine gute Candidate Experience zu bieten.
Der erste veröffentlichte Teil der Studie befasst sich mit der Jobsuche und der schriftlichen Bewerbung von Kandidat*innen, für die insgesamt 3.811 Personen befragt wurden.

Wichtigste Ergebnisse

Einige Schlüsselergebnisse aus diesem ersten Teil der Studie für Dich:

  1. Rolle des Home-Office für die Arbeitgeberwahl
    Während der COVID-19-Pandemie haben Mitarbeitende und Arbeitgeber*innen die Vorteile des Home-Office erkannt. 81,5% der Bürojob-Bewerber*innen bevorzugen eine Hybridlösung zwischen Büro und Home-Office.
  2. Geräte bei Jobsuche und Bewerbung
    Die Wahl des Arbeitgebers wird für 30,8% der Bürojob-Bewerber*innen stark vom Angebot des Home-Office beeinflusst. Laptop und Smartphone sind die am häufigsten verwendeten Geräte, wobei 16,6% der Interessierten ihre Bewerbung auf dem Smartphone verfassen.
  3. Google bei der Jobsuche
    68,4% der Bewerber betrachten Google als unverzichtbar für die Jobsuche. Insbesondere junge Bewerber*innen, Frauen und Menschen mit einfacher Schulbildung schätzen Google für die Jobsuche.
  4. Bewerbungsprozess
    Die Umfrage zeigt verschiedene Präferenzen bei Online-Bewerbungsformen. Der Upload eines Lebenslaufs wird von 56,1% als „sehr gut“ bewertet, während die manuelle Eingabe eines Lebenslaufs weniger beliebt ist.
  5. Anschreiben und KI
    Ein Teil der Bewerber*innen (12,7%) verwendet bereits Künstliche Intelligenz, um Anschreiben zu verfassen. Weitere 36,6% können sich vorstellen, KI dafür zu nutzen. Die Akzeptanz von KI ist bei Männern höher als bei Frauen.
  6. Stellenanzeigen
    Die Prioritäten der Bewerber*innen in Stellenanzeigen haben sich verschoben, wobei Gehalt und Informationen zur Arbeitgeberkultur an Bedeutung gewonnen haben. Gehaltsinformationen sind für 47,4% der Bewerbenden wichtig.
  7. Stellenanzeigen auf Social Media
    Die Mehrheit der Bewerber*innen (72,2%) ist offen für Stellenanzeigen auf Social Media. Business-Netzwerke wie LinkedIn und Xing werden bevorzugt, aber auch Instagram und Facebook sind akzeptabel.
  8. Karriereseiten
    Die Integration von Bewertungen und Recruiting-KPIs auf Karriereseiten beeinflusst positiv die Klickrate der Bewerbenden. 82,5% der Bewerber*innen wünschen sich spezifische Informationen zu ihrem Berufsfeld auf einer eigenen Landingpage.

Praktische Tipps

Hier kommen noch ein paar praktische Tipps für Dein Recruiting auf Basis der Studienergebnisse:

  • Erweitere und bewerbe Remote-Arbeitsmöglichkeiten, weil das für viele Bewerber*innen bei der Arbeitgeberwahl entscheidend ist.
  • Gestalte eure Online-Kommunikation für kleine Bildschirme, da die meisten Arbeitssuchenden auf Smartphones und Laptops suchen.
  • Implementiere gemeinsam mit eurem Marketing-Team eine aktive SEO-Strategie für eure Recruiting-Kommunikation, da Google eine wichtige Rolle in der Jobsuche spielt.
  • Bedenke bei der SEO-Optimierung nicht nur euren Unternehmensnamen, sondern auch die Jobtitel und Standorte eurer offenen Positionen.
  • Beschleunige den Bewerbungsprozess, um die Ungeduld der Bewerber zu berücksichtigen und baue Hindernisse ab.
  • Gib klare Informationen zur voraussichtlichen Dauer eures Bewerbungsprozesses, um im wettbewerbsorientierten Markt einen Vorteil zu erzielen.
  • Überdenke die Notwendigkeit von Anschreiben, da von Bewerber*innen KI-basierte Lösungen bereits verwendet werden oder zumindest in Erwägung gezogen werden.
  • Verwende in Deinen Stellenanzeigen konkrete Gehaltsangaben und Arbeitgeberbewertungen, um für Talente Transparenz in Bezug auf Arbeitskultur und Joballtag zu bieten.
  • Erstelle Landingpages für verschiedene Berufsfelder in eurem Unternehmen, um gezielt verschiedene Zielgruppen anzusprechen und detaillierte Informationen bereitzustellen.

Fazit

Die Studie zeigt, dass der Arbeitsmarkt trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten robust bleibt, und dass Unternehmen sich auf die Umwandlung von Bewerber*innen in Mitarbeitende konzentrieren müssen. Dies erfordert eine gute Candidate Experience, die verschiedene Aspekte der Jobsuche und des Bewerbungsprozesses berücksichtigt. Die Integration von Home-Office-Optionen, die Nutzung von KI im Bewerbungsprozess und die Bereitstellung relevanter Informationen in Stellenanzeigen und auf Karriereseiten sind wichtige Schritte für Dein Recruiting, um die Erwartungen der Bewerbenden zu erfüllen und qualifizierte Talente anzuziehen. Unternehmen sollten auch die Nutzung von Social Media für Stellenanzeigen in Betracht ziehen, um passive Bewerber zu erreichen und ihre Reichweite zu erhöhen. Insgesamt solltet ihr als Arbeitgeber bestrebt sein, eine positive Candidate Experience zu bieten und euch den sich ändernden Präferenzen der Bewerbenden anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Übrigens: Die Koenigsteiner Gruppe hat zu diesem Thema ebenfalls ein spannendes Whitepaper veröffentlicht, das wir uns auf unserem Blog auch schon näher angeschaut haben.

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