Diversity als Erfolgsfaktor im Recruiting – eine Studie von Indeed und Glassdoor

Obwohl der demographische Wandel spürbar den Arbeitskräftemangel verschärft, haben viele Unternehmen immer noch keine Strategie, wie sie auf diese Entwicklung reagieren können. Das ist ein Ergebnis des „Diversity Recruiting Report“ von Indeed und Glassdoor, der im März 2023 veröffentlicht wurde.
Vor allem eine wirksame Maßnahme komme zu kurz, wenn es um den Fachkräftemangel geht, so die Autoren, und das sei Diversität. Denn gerade sie helfe dabei, schneller und nachhaltiger offene Positionen im Unternehmen zu besetzen.
Welche Schritte sollten Unternehmen durchführen, damit ihr Recruiting diverser wird?

Problembewusstsein entwickeln

Zunächst muss den Personalverantwortlichen und Recruiter*innen in Unternehmen klar werden, dass der demografische Wandel kein drohendes Zukunftsszenario ist – er ist bereits da. Und nun gilt es, entsprechend zu reagieren mit einer ehrlichen Analyse des eigenen Unternehmens. Wie divers sind eure Mitarbeitenden? Dabei geht es um so unterschiedliche Faktoren, wie Alter, sozioökonomische Unterschiede, Familienstand, Gesundheit, Einschränkungen, Geschlecht, sexuelle Ausrichtung, Herkunft, Kultur oder Religion. Welche Botschaften sendet ihr in euren Stellenanzeigen – erreicht ihr damit alle gesellschaftlichen Gruppen? Wer bewirbt sich bei euch und gibt es Vorurteile gegenüber bestimmten Gruppen?

Die Personalabteilung bzw. die Recruitingabteilung vielfältiger gestalten

Der Schuster hat selbst oft die schlechtesten Schuhe, dabei ist er doch sein bestes Aushängeschild! Und genauso ist es mit dem Recruiting. Ihr seid in den meisten Fällen der erste Kontakt für Bewerbende mit eurem Unternehmen. Und damit auch die erste Hürde. Aber eine vielfältigere Recruiting-Abteilung durchbricht den „Christian-Kreislauf“ und hilft, diverse Kandidat*innen anzusprechen und ihnen eine Chance im Bewerbungsprozess zu geben. Und nicht nur das: Als diverses Recruiting-Team nehmt ihr automatisch einen größeren Blickwinkel auf das Thema Diversität ein. Ihr macht schlichtweg Recruiting für eine breitere Zielgruppe.

Den vorurteilsfreien Umgang mit Bewerbenden trainieren

Natürlich ist der komplette Austausch der Recruiting-Abteilung keine Lösung für mehr Diversität oder auch nur mehr Bewusstsein für Diversität. Stattdessen helfen Sensibilisierungstrainings, um die Kolleg*innen in der Personal- oder Recruitingabteilung für den vorurteilsfreien Umgang mit Bewerbenden zu sensibilisieren.

Stellenanzeigen entsprechend formulieren

Inklusive Sprache ist essentiell für die Ansprache einer diverseren Gruppe von Kandidat*innen. Fühlen sich ältere Beschäftigte angesprochen von der Formulierung „jung & dynamisch“? Bewerben sich genauso viele Frauen auf „Ingenieur (m/w/d)“ wie auf „Ingenieur (w/d/m) oder auf „Ingenieur/in“? Wenn ihr eure Jobangebote inklusiv formuliert, werden vielfältige Talente angesprochen und euer Talentpool wird automatisch größer (siehe hierzu auch unser Artikel „Diversity im Recruiting“).

Den Fokus auf die richtigen Gruppen setzen

Laut der Befragungsergebnisse der Studie sehen immer noch die meisten Recruiter*innen das größte Potenzial in Berufsanfänger*innen – obwohl diese Gruppe in den kommenden Jahren unaufhaltsam kleiner wird. Um im Recruiting zukunftsfähig zu bleiben, solltet ihr diverse Kandidat*innen im Blick behalten, wie z.B. ältere Menschen, eingeschränkte Personen oder Menschen mit Migrationshintergrund.

Die Hürden im Bewerbungsprozess abbauen

Wir hatten es in unserem Blogbeitrag zur Customer Journey im Recruitingprozess bereits geschlussfolgert: Damit Du mehr Bewerbungen bekommst, muss Dein Recruitingprozess schnell, flexibel und auf die Anforderungen der Bewerbenden ausgerichtet sein. Zu viele Stellenangebote sind derzeit für Talente verfügbar, so dass Geschwindigkeit in der Reaktion ein entscheidender Faktor für den Erfolg Deines Recruitings ist. Zusätzlich wichtig ist ein einfaches Bewerbungsverfahren mit so wenig Anforderungen wie möglich, damit die Interessenten nicht abspringen und zu einem Unternehmen mit schlankeren Bewerbungsprozessen wechseln.

Als Arbeitgeber musst Du um Talente werben

Uns allen ist klar: Die Machtverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt haben sich zugunsten der Bewerbenden verschoben. Deshalb muss man als Unternehmen um Kandidat*innen werben – mit seinem Ruf (Stichwort Employer Branding), seinen Profilen auf Bewertungsportalen und seinen Auftritten in sozialen Netzwerken. Es ist wichtig, den Bewerbenden einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen und so ihr Interesse am eigenen Unternehmen zu wecken.

Beschäftigte binden mit guter Personalstrategie

Wenn keine Mitarbeitenden Dein Unternehmen verlassen, dann musst Du weniger neue Talente rekrutieren. Einfach, oder? Dafür muss allerdings die Belegschaft gut an Dein Unternehmen gebunden sein – und laut Autoren der Studie ist Vielfalt hierfür die erfolgreichste Strategie. Dafür muss Vielfalt aber auch aktiv gelebt werden und Teil eurer Firmenkultur sein. Wer divers einstellt, sollte die unterschiedlichen Fähigkeiten als Bereicherung für das eigene Unternehmen ansehen und die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ernst nehmen.

Der vollständige Report kann auf der Indeed-Website heruntergeladen werden.

Dein Talentwunder-Team

P.S.: Braucht ihr Unterstützung beim Active Sourcing? Wir unterstützen euch gern! Bei unserem Insourcing sucht unser Recruiting-Team für euch nach den qualifiziertesten Kandidat*innen und stellt euch einen individuellen Talentpool zur Verfügung. Wir übernehmen auch gern die Erstansprache und ihr müsst nur noch die gewünschten Talente interviewen. Schau Dir unser Angebot gern unverbindlich an!